Die Internationalen Gerichtshöfe versuchen also nicht, Gerechtigkeit zu üben, sondern die Ordnung der Welt zu bestätigen und diejenigen zu bestrafen, die sie in Frage stellen. US-Recht und europäisches Recht dienen auch dazu, den Rest der Welt zu zwingen, die Politik Washingtons und Brüssels zu respektieren. Dieses System beginnt zu verblassen.
Seit der Auflösung der Sowjetunion haben die Westler internationale Gerichte und die US-Justiz benutzt, um ihr Recht durchzusetzen. Sie verurteilen diejenigen, gegen die sie kämpfen, und verurteilen niemals ihre eigenen Verbrecher. Diese Auffassung von Gerechtigkeit ist zum absoluten Beispiel ihrer Politik der „Doppelmoral“ geworden. Die Schwächung der westlichen Dominanz seit dem Sieg Russlands in Syrien und mehr noch seit dem Krieg in der Ukraine beginnt sich jedoch auf dieses System auszuwirken.
Das Ende der westlichen Vorherrschaft hat 2016 begonnen
Am 5. Mai 2016 verkündete Präsident Wladimir Putin den Sieg der Zivilisation über die Barbarei, das heißt Syriens und Russlands über die vom Westen bewaffneten und unterstützten Dschihadisten. Er organisierte ein im Fernsehen übertragenes Symphoniekonzert in den Ruinen von Palmyra, der antiken Stadt, in der Königin Zenobia alle Religionen in Harmonie zusammengebracht hatte. Symbolisch trug dieses Konzert des Mariinsky-Orchesters aus St. Petersburg den Titel: „Prayer for Peace“. Herr Putin sprach dort per Videokonferenz.
Die westlichen Völker verstanden nicht, was geschah, weil sie sich nicht bewusst waren, dass die Dschihadisten nur Marionetten ihrer Geheimdienste waren. In ihren Augen, besonders seit den Anschlägen vom 11. September, waren sie ihre Feinde. Sie haben nicht verstanden, dass der Schaden der Dschihadisten im Inland und im Rest der Welt keineswegs gleich groß war. Beispielsweise verursachten die Anschläge vom 11. September 2001 – wider jede Logik den Dschihadisten zugeschrieben – 2 Tote, während Daesh Hunderttausende Araber und Afrikaner tötete.